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Skandal im Krebsförderungsszentrum aufgedeckt!

Europäische Politik hörte jahrzehntelang auf falsche Forscherin – Genussinquisition erschüttert

Eilmeldung unseres Sensationsreporters Benno vonne Bild

Eine brisante Panne mit unübersehbaren Folgen wurde diese Woche in der Gesellschaft zur Krebsförderung (GzKF) – einem zum allergrößten Teil mit Steuergeldern finanzierten Institut –  aufgedeckt.

Aus dem Institut nahestehenden Quellen verlautet, dass Frau Dr. Plötzlich-Bange, Leiterin der Stabsstelle Krebsförderung und Kollaborateurin der World Harm Organisation, nicht wie seit Jahren angenommen Krebsforscherin ist sondern eine einfache Ärztin, die sich offenbar unter Vorlage gefälschter Dokumente eingeschlichen hatte und seither nicht aufgefallen ist.

Ein Insider berichtet: „Sie strotzte nur so vor Selbst- und Sendungsbewusstsein. Daher ist im Institut niemand auf die Idee gekommen, dass irgendetwas nicht stimmt. Ein bisschen fanatisch wirkte sie schon ab und zu, aber hinterher ist man ja immer schlauer.“

Besonders erstaunt die Tatsache, dass die Betrügerin bereits seit 17 Jahren auf Ihrem Posten ausharrt, ohne dass ihre Vorgesetzten oder die interne Revision der GzKF auf die Idee gekommen wären, auch nur einmal ihre Vorgeschichte näher zu untersuchen. Gut unterrichtete Quellen sprechen auch davon, dass Frau Plötzlich-Bange während ihrer langjährigen Tätigkeit angeblich nicht ein einziges Forschungsprojekt durchgeführt hat.

„Selbstverständlich werden wir die Angelegenheit lückenlos aufklären, aber wir sollten den Vorgang nicht überbewerten. So was kann in einem großen Forschungsinstitut halt mal passieren.“ wird der Leiter des GzKF zitiert.

Diese Fragen beschäftigen nun aber auch die Aufsichtsbehörden und den Bund der Steuerzahler. Es ist nicht auszuschließen, dass der Vorfall erhebliche personelle, organisatorische und finanzielle Umstrukturierungen nach sich ziehen wird. (BvB)

A. D. 2053: Die Dampfer

oder: eine vergessene Leidenschaftdd_200

(Transskript eines Holos aus der Rubrik „Vor 40 Jahren“ in der Darknet Daily vom 19.12.2053, Autor ungenannt)

Guten Morgen liebe Zuschauer,

ich möchte heute an ein fast vergessenes Kapitel in der Geschichte der Verbote und Regelungen erinnern. An ein kurzes Kapitel, welches aber dennoch exemplarisch ist für die Entwicklung und Regelungswut der Politik, die in den letzten Jahrzehnten erschreckende Ausmaße angenommen hat.

Es geht heute um die E-Dampfer, eine aus heutiger Sicht nicht sehr große, dennoch erstaunlich wehrhafte und kreative Gemeinschaft, die letztendlich jedoch durch äußere und innere Kräfte zersetzt und zerstört wurde.

In der Mitte des ersten Jahrzehnts unseres Jahrhunderts wurde in China die sogenannte „Elektronische Zigarette“ erfunden und auch dem Markt in Europa und den USA zugeführt. Es handelte sich hier um ein akkubetriebenes Gerät, das anfangs versuchte, mittels Vernebelung von Nikotinflüssigkeit, die Tabakzigarette möglichst genau zu kopieren. Letzteres äußerte sich anfangs auch in der Optik der Gerätschaften.

In den folgenden Jahren setzten sich im Wesentlichen zwei Erkenntnisse durch: erstens dass man durch Ersatz des Tabaks durch die E-Zigarette viele Gesundheitsprobleme stark reduzierte bzw. gar nicht erst entstehen ließ – und zweitens dass auch die Geschmäcker – durch die eingesetzten Lebensmittelaromen – sehr individuell dem eigenen Vorlieben angepasst werden konnten. Es entwickelte sich eine lebhafte und kreative Gemeinschaft – die „Dampfer-Community“, vorrangig im Web, da auch der Vertrieb überwiegend online stattfand.

Neben den industriell gefertigten Massenartikeln – die immer noch vorwiegend aus Fernost stammten aber technisch immer ausgefeilter und auch größer wurden – entwickelte sich auch eine Bastlerszene, die das E-Dampfen zu einem freizeitfüllenden Hobby machte.

Die Begeisterung über unbeschwertes E-Dampfen sowie die Anzahl der User erreichte ihren Höhepunkt etwa 2011. Es soll damals in Europa ca. 7 Millionen E-Dampfer gegeben haben, genaue bzw. nachprüfbare Zahlen gibt es aber nicht mehr.

Es war alles in Ordnung und so hätte es in einer freien Welt, in der die Menschen selbst über ihr Schicksal bestimmen dürfen, auch bleiben können. Aber die Politik wollte das nicht, allen voran die damaligen „grünen“ Umwelt- und Gesundheitsfanatiker, die es mittels der moralisch-ethischen Volksgesundheitskeule und ihrem angeborenen Gutmenschentum schafften, auch die anderen politischen Ausrichtungen zu infizieren.

Unterstützt wurden sie dabei durch sogenannte unabhängige Institute und die Presse. Pharma- und Tabaklobbyisten bekamen die offizielle Gelegenheit als „Experten“ entscheidenden Einfluß auf die Parlamentsarbeit zu nehmen. Eine objektive Politik fand ebenso wenig statt wie eine neutrale Berichterstattung. Schlagworte wie: „das ist nicht erforscht“, „das ist ja schädlicher als eine Tabakzigarette“, „man weiß nicht, was drin ist“, „wir brauchen keine weiteren suchtauslösenden Mittel“, „Kinder könnten das verschlucken“ waren in den Medien an der Tagesordnung.

Die Argumente, allen voran dass jeder nicht gesunde Mensch dem Geldbeutel der Allgemeinheit schadet, waren für die breite, desinteressierte Masse so einleuchtend und unterstützenswert, dass die Politik mit Hilfe von Konzernen und Medien mit Leichtigkeit ihre Interessen durchsetzen konnte.

Alle Bemühungen der Dampfer, Einfluss auf die nationale und internationale Politik zu nehmen, gingen letztendlich fehl. Der Todesstoß war 2015 eine neue Tabakrichtlinie der EU (damals noch „European Union“), die unter Missachtung aller seriösen wissenschaftlichen Ausarbeitungen (sogar denen von EU-Wissenschaftlern) alle Liquids über 4mg/ml Nikotingehalt für den freien Verkauf verbot. Die offensichtlichste Auswirkung war, dass es keine neuen E-Dampfer mehr gab, weil keinem Raucher mit einem so geringen Nikotinlevel der Umstieg gelang. Auch vielen der „alten“ E-Dampfer war das zu wenig und so brachen erst die Nachfrage und dann das Angebot und der komplette Markt ein.

Beschleunigt wurde dieser Vorgang von anonymen, internen Hassattacken gegen bekannte Community-Mitglieder, die sich daraufhin zu großen Teilen erschrocken aus der Öffentlichkeit zurückzogen. Das war fatal, denn sie waren die Klammern, welche die Gemeinschaft der Dampfer bis dahin entscheidend stärkten und zusammenhielten.

In den USA hielten sich die Dampfer noch einige Jahre mehr schlecht als recht in Ihrem Kampf gegen die FDA, das änderte sich aber mit dem Eintritt der USA in die EU im Jahre 2021. Bekanntlich wurden die meisten „unwichtigen“ Regelungen übernommen, um die Beitrittsverhandlungen zu erleichtern. So war – von den meisten Menschen unbemerkt – auch der amerikanische Dampftraum mit einem Schlag ausgeträumt.

Selbst die meisten derjenigen, die sich rechtzeitig mit genügend Nikotinflüssigkeit für die nächsten Jahre eingedeckt hatten, verloren letztendlich den Spaß an der Sache und kehrten zu Tabakprodukten zurück wenn sie es nicht schafften, dem Nikotin komplett zu entsagen. Dies galt zumindest für diejenigen, die sich nicht jenseits der Legalität bewegen wollten.

Als Statistiken Jahre später belegten, dass die Zahl der Todesfälle durch Lungenkrebs wieder anstieg, führte das niemand auf den Untergang des E-Dampfens zurück. Eines der ewigen Geheimnisse bleibt, warum die weitaus gesundheitsschädlicheren Tabakzigaretten weiterhin erlaubt blieben.

Aus heutiger Sicht ist klar, dass die E-Dampfer zwar eines der ersten Opfer der EU waren, aber lange nicht das Letzte.

Die strikte Regelung der Zucker- und Fettanteile in Lebensmitteln, das praktische Verbot von Koffein und Alkohol sowie die „EU-Richtlinie zur Ausübung potenziell gefährlicher Sportarten“ und die „EU-Richtlinie zur obligatorischen Ausübung gesundheitsfördernder Betätigungen“ sprechen Bände.

Ebenso wie die Verbannung aller als eventuell gesundheitsgefährdend angesehen Genuss- und Lebensmittel in die offiziell „Selbstverantwortungsshops“, im Volksmund „Grüne Läden“ genannten kontrollierten Verteilzentren, wo besagte Produkte gegen Bezugscodes ausgegeben werden. Auch das Verbot von privaten Kraftfahrzeugen mit mehr als 30 KW und 750 kg Gewicht ist letztendlich auf diese Gedankengänge zurückzuführen. Vor 40 Jahren gab es motorisierte Zweiräder (!) mit über 150 KW!

So, Leute, das war’s für heute. Real Life ruft – ich muss zum Frühsport und dann mein Müsli essen. Wegen der Frühstückseier letzte Woche muss ich als Ausgleich belegen, dass ich ansonsten diesen Monat ausschliesslich gesundheitsfördernd lebe. Sonst droht mir ein Bußgeld und der Verlust von Versicherungsleistungen. Wie das halt heutzutage so ist.

Bis bald in der Darknet Daily, bleibt gesund!

(Verfasst im Februar 2013 – mir ist klar, dass einige Details nach heutigem Stand  -August 2013- nicht mehr ganz korrekt sind.)

 

Und die Menschen unter dem Himmel waren auch fast ganz gleich – überall auf der ganzen Welt, Hunderte oder Tausende von Millionen Menschen, die gleichfalls so waren. Menschen, bei denen einer nichts vom Leben des anderen wusste, die von Mauern des Hasses und Lüge getrennt gehalten wurden und doch fast gleich waren – Menschen, die nie denken gelernt hatten, die aber in ihren Herzen und Leibern und Muskeln jene Macht aufspeicherten, die eines Tages die Welt umstürzen würde.“ George Orwell (1903-1950)

Die wichtigsten «Manhattan-Projekte» der Zukunft werden umfangreiche, von der Regierung geförderte Untersuchungen darüber sein, was die Politiker und die daran teilnehmenden Wissenschaftler «das Problem des Glücklichseins» nennen werden, mit anderen Worten, wie man die Menschen dahin bringt, ihr Sklaventum zu lieben.“ Aldous Huxley (1894-1963)

 

Interview mit einem Volksvertreter

Ein gewisser Parlamentarier diktierte der Bildzeitung im Juli seine fundierte Meinung über die E-Zigarette. Es war die Rede von Hasch, Viagra und tickenden Zeitbomben.

Nachdem ich mich fragte was dahintersteckt – zumal mir „zufällig“ bekannt ist, dass der betreffende Herr bestens informiert ist – habe ich etwas recherchiert und meine Spione ausgesandt, die mit folgender Mitschrift des Original-Interviews zurückkamen:

 

Unser Sonderberichterstatter Benno vonne Bild hatte das große Glück, Herrn Klaus-Heinrich Venedig vom Umfeld- und Verschleierungssausschuss des Euphorischen Prahlaments für ein Gespräch gewinnen zu können.

 

BvB: Guten Tag Herr Venedig und vielen Dank, dass…

KHV: Alles Astroturfer!

BvB: Wie bitte?

KHV: Die stören.

BvB: Äh .. wer genau?

KHV: Na genau die – Astroturfer

BvB: Ach die. Was ist das?

KHV: Weiss ich nicht genau, aber meine Parteifreunde sagen das. Die Akademiker. Haben wir auch welche. Jedenfalls wollen die eine *freie* E-Zigarette. Wäre ja noch schöner.

BvB: Achwas!?

KHV: Die machen hier Wind, aber bringen ja nichts…

BvB: Hm?

KHV: … mit. Da waren ja die Konditoren noch besser. Sogar der Liese hat was abgekriegt von den Törtchen. Ach hier ist ja noch eine Pastete.

BvB: Herr Venedig, warum haben Sie Ihre niederrheinische Scholle verlassen und sind nach Brüssel gezogen? Das interessiert unsere Leser.

KHV (kauend): Die Bezahlung ist besser. Und die Ries sieht klasse aus, finden Sie nicht?

BvB: Äh durchaus ja. Und was noch? Was bedeutet Ihnen der Bürger?

KHV: (überlegt) Bürger sind wichtig. Schauen Sie, es gäbe ja nicht viel zu regulieren, wenn es keine Bürger gäbe. Und dann müsste ich vermutlich wieder Trecker fahren. Jetzt mal nur als … Beispiel. Deshalb sind sie für uns sehr wichtig.

BvB: Verstehe.

KHV: Es ist auch wichtig, dass es ganz viele Bürger gibt. Je mehr Bürger, desto mehr Umsatz wird von unseren Entscheidungen beeinflusst und umso größer sind die Mitbringsel. Das ist dann auch kein Astroturf. Glaub ich.

BvB: Wer bringt denn im Moment die größten Mitbringsel … äh … mit?

KVH: Tabak können Sie inzwischen vergessen, die trauen sich nix mehr. Da haben wir glaub ich übertrieben. Wir versuchen grade, es wieder gut zu machen. Aber Pharma läuft sehr gut. Alles richtig gemacht. (Reibt sich die Hände und schluckt das letzte Stück Pastete.)

BvB: Und das äussert sich wie?

KVH: Die Mitbringsel brauchen größere Taschen. Aber natürlich bleibt alles im Rahmen.

BvB: In welchem

KVH: Im Rahmen halt, des Üblichen.

BvB: Sehr interessant. Sagen Sie Herr Venedig, haben Sie denn einen eingängigen Spruch für uns, an dem wir den Artikel aufhängen können?

KHV: (Ist verwirrt) Wie, aufhängen?

BvB: Nix, ich brauche einen markigen Spruch.

KVH: Achso, sagen Sie das doch. Scheiss Astroturfer. E-Zigaretten sind tickende Zeitbomben. Sie können der Startschuss für eine Drogenkarriere sein.

BvB: Sind normale Zigaretten das nicht viel mehr? Und z. b. Bongs, die man überall kaufen kann? Und kann man Suchtmittel nicht auch in Essen und Getränke mischen? Und was ist mit Löffeln und zusammengerollten Euroscheinen?

KHV: Nun lenken Sie nicht ab.

BvB: Was kommt denn als nächstes Projekt?

KHV: Wir besprechen gerade mit der Kommission, wie man am besten Zucker als Arzneimittel definieren kann. Da geht doch noch was. Ich weiss nur noch nicht wie ich Tina da mit ins Boot kriege.

BvB: Tina?

KHV: Na Frau Dr. Plötzlich-Bange, mit der hab ich schon damals vor Stalingrad…

BvB: Echt?

KVH: … in Stellung gelegen. Ach ja (schaut verträumt).

BvB: Herr Venedig, vielen Dank für das Gespräch.

Krebsforscherin wehrt sich gegen Vorwürfe

Tut sie nicht genug für den Krebs?

Ein Bericht unseres Sensationsreporters Benno vonne Bild.

Frau Dr. Plötzlich-Bange von der Gesellschaft zur Krebsförderung wehrt sich gegen Behauptungen, sie würde nicht genug für den Krebs tun. „Immerhin versuchen wir nach Kräften, die E-Zigarette, die nachweislich ganz erheblich weniger schädlich als die Tabakzigarette ist, in der Ausbreitung zu behindern.“

Die Krankenkassen hatten der GzKF vorgeworfen, sie würde nicht genug unternehmen, um die Anzahl der Krebstoten mindestens auf dem Stand von 2012 einzufrieren. Hintergrund ist die Sorge, dass durch länger lebende Versicherte die Gewinnmaximierungsbemühungen der Kassen leiden. Auch bei der Zigarettenindustrie steht die GdKF aufgrund größerer Zuwendungen in der Vergangenheit in der Schuld.

Frau Dr. Plötzlich-Bange erhofft sich von der Kampagne gegen das E-Rauchen ein Verbleiben der Raucher beim Tabak und sogar eine Rückkehr selbst eingefleischter E-Dampfer zur krebsfördernden Tabakzigarette.

„Wir haben den Stab jetzt an die EU weitergegeben“ so die Krebsforscherin „wir können aufgrund der Verflechtungen innerhalb Europas die Probleme der Krankenkassen und Tabakkonzerne nicht allein auf nationaler Ebene lösen.“

Derzeit scheint die Rechnung aufzugehen, wenn auch noch nicht zur vollen Zufriedenheit der interessierten Fraktionen. Noch ist die Gefahr nicht gebannt und die E-Zigarette könnte immer noch ein neues Hoch erleben. Der bisherige Gipfel war im Jahr 2011 zu verzeichnen, seitdem sinkt die Zahl der E-Raucher wieder beständig.

Wir bleiben am Ball und werden weiter berichten.

(c) 2013 Michael Kleinefeld

Endgültiges Aus für die E-Zigarette

Artikel aus der westdeutschen Tageszeitung „Das Fähnchen im Wind“, 11.05.2016

(Gleichlautend auch veröffentlicht in den Blättern „Recherche – nein danke“, „Der Opportunist“ und „Lobbyismus für Dummies“)

Berlin Die Tage der E-Zigarette scheinen endgültig gezählt. Der Europäische Gerichtshof hat der Bundesregierung jetzt erlaubt, von der freizügigen EU-Regelung abzuweichen. Die vom Bundestag bereits im vergangenen Jahr beschlossenen Gesetze, die den freien Verkauf, den Erwerb und die Benutzung von E-Zigaretten unter Strafe stellen, dürfen also nach langen Hin und Her jetzt endlich in Kraft treten.

Bundesgesundheitministerin Barbara Steffens (Bündnis 90 – Die Grünen) dazu: „wir haben es endlich geschafft, diese höchst zweifelhafte Errungenschaft in Ihre Schranken zu weisen, wenn auch vorerst leider nur auf nationaler Ebene. Niemand braucht eine zusätzliche alu_1_swEinstiegsdroge, zumal die vorliegende eine ganze Reihe von verdächtigen chemischen Substanzen als Inhaltsstoffe mit sich bringt.“

Obwohl noch keine Langzeitstudien vorlägen, sei mit erheblicher Schädigung der Nutzer und vor allem ihrer Umgebung zu rechnen.

„Auch auf europäischer Ebene werden wir nicht nachlassen, den Schutz der Gesundheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger in diesem Sinne voranzutreiben“ betonte die Ministerin und fügte hinzu: „Dies ist einmal mehr ein großer Erfolg für die rot-grüne Bundesregierung und für die Volksgesundheit. Irgendwann werden auch die Benutzer der E-Zigarette einsehen, dass wir nur zu ihrem Besten handeln.“

Sowohl das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) als auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) sowie verschiedene weitere Institutionen hatten in den vergangenen Jahren mehrfach vor den gesundheitlichen Folgen des Genusses von E-Zigaretten gewarnt. Es gebe Quellen, wonach sich im Rauch sowohl Formaldehyd, Nitrosamine, Aromaten als auch das als Frostschutz verwendete und die Schleimhäute entsprechend reizende Propylenglykol nachweisen liessen. Auch die Entstehung des hoch-krebserregenden Acroleins wird vermutet, da in den Rauchflüssigkeiten Glyzerin in hohem Prozentsatz enthalten ist. Glyzerin ist ausserdem ein bekannter Allergieauslöser, genau wie Propylenglykol und verschiedene Substanzen, die zur Aromatisierung der Flüssigkeiten dienen.

Weiteres Gefahrenpotenzial wurde durch die Medienberichte über schwere Verletzungen durch explodierende Rauchgeräte offensichtlich.

Ausserdem würde – so heisst es weiter – die E-Zigarette Jugendlichen als Einstiegsdroge dienen und auch ein Verschlucken der hochgiftigen befüllten Kartuschen und Miniflaschen durch Kleinkinder sei nicht auszuschliessen und würde höchstwahrscheinlich zum Tode führen.

Bereits im Jahre 2011 war es zu ersten Vergiftungen durch E-Zigaretten gekommen, die notärztliche Betreuung nötig machten. „Mehrere Gutachten bewiesen bereits damals die Schädlichkeit des E-Zigaretten-Rauches, weshalb es umso unverständlicher ist, dass das Verbot erst jetzt und damit viel zu spät kommt“ wird Marianne Tritz, Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV) zitiert. „Mit der neuen Gesetzeslage hat die Regierung endlich klargemacht, dass letztlich die vielgeschmähte Tabakzigarette doch die naturbelassenere, berechenbarere und somit auch weniger schädliche Alternative ist.“

Der Verband der E-Zigarettenhändler (VdeH e. V.) sowie die Verbrauchervertretungen Interessengemeinschaft E-Dampfen (IG-ED e. V.) und Pro-Dampf e. V. kündigten heute die Ausschöpfung aller rechtlich zulässigen Mittel an, darunter auch weitere Demonstrationen in den Landeshauptstädten und in Berlin. Informierte Kreise räumen diesen Maßnahmen allerdings kaum Erfolgschancen ein.

E-Raucher Michael K. aus B. meint dazu: „Dann werde ich mich wohl demnächst nachts hinterm Bahnhof versorgen müssen um unschädlicher geniessen zu können – die Tabakindustrie kriegt mich jedenfalls nicht mehr an den Haken.“

Für eine noch nicht festgelegte Übergangszeit brauchen die Konsumenten übrigens noch nicht mit Strafen zu rechnen, sondern lediglich mit der Beschlagnahme der zum E-Rauchen geeigneten Geräte. (dck)

Ursprünglich gepostet im ERF am 16.05.2012
(c) 2012 Michael Kleinefeld